They don‘t fight for flowers

Übersetzerin: Ulrike Juda

Ich gestehe, ich bin ein Macho. Begegnen mir Rüden in meiner Größe, wird markiert, gemackert und geschnüffelt was das Zeug hält. Aber wir bleiben meist freundlich. Frauchen hat da keinen Stress.
Wo sie aber Stress hat, ist der anhaltende Machismus, alltägliche Sexismus und Chauvinismus unter ihren menschlichen, meist männlichen Artgenossen. Es stresst sie, dass Frauen immer noch strukturell diskriminiert werden, in vielen Ländern gesetzlich nicht gleichgestellt sind, tradierte Rollenbilder aufrecht erhalten und befördert werden, Frauen über ihren Körper nicht selbst bestimmten dürfen, sie bei gleicher Arbeit weniger Lohn bekommen, den größten Teil der (unbezahlten) Care Arbeit übernehmen, noch immer für sexuelle Übergriffe selbst verantwortlich gemacht werden und alltäglich Opfer häuslicher Gewalt werden. Ja, liebe Männer, das ist die Realität. Also reflektiert euer Verhalten mal ab und zu. Bei mir hat die Kastration sicher geholfen, aber das ist vielleicht kein Allheilmittel.

Auch wenn für mich (als dickköpfigen Mops) ein Nein nicht immer Nein bedeutet, so muss dies für euch Männer ein Verhaltensgrundsatz sein. Und deshalb werde ich meine Halterin sowie alle anderen Frauen – nicht nur am Internationalen Frauenkampftag – in ihrem Kampf gegen patriarchale und diskriminierende Strukturen unterstützen.

Denkt dran, they don‘t fight for flowers, they fight for their rights!

Übersetzerin: Ulrike Juda
klar.links Ausgabe #2 März/April 2020