Fast 30 Prozent der Beschäftigten in Berlin arbeiten zu Niedriglöhnen

"Es ist ein Skandal, wie viele Beschäftigte in Berlin und insbesondere in Friedrichshain-Kreuzberg mit Niedriglöhnen abgespeist werden. Ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 10 Euro pro Stunde ist längst überfällig", erklärte Pascal Meiser, Mitglied des Bezirksvorstand der LINKEN in Friedrichshain-Kreuzberg anlässlich des Tags der Arbeit am 1. Mai.
Laut einer Anfrage der Fraktion der LINKEN im Bundestag bei der Bundesagentur für Arbeit liegt in Berlin der Anteil der Vollzeitbeschäftigten, die lediglich einen Lohn unterhalb der Niedriglohnschwelle von 1.802 Euro erhalten nach den letzten verfügbaren Zahlen bei 28,2 Prozent. Das sind mehr als 230 000 Berlinerinnen und Berliner.

In Anbetracht dieser Zahlen fordert DIE LINKE, die Ausbreitung von Niedriglöhnen endlich zu stoppen. "Ein flächendeckender, gesetzlicher Mindestlohn nutzt nicht nur den Beschäftigten. Auch die Steuerzahler würden entlastet", so Meiser weiter. Alleine 58 283 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte beziehen nach Auskunft der Bundesagentur für Arbeit zusätzlich zu ihrem Lohn Hartz IV-Leistungen, weil in der Regel ihr Lohn nicht zum Leben reicht. DIE LINKE unterstützt daher auch die Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes nach einer neuen Ordnung am Arbeitsmarkt für gute Arbeit und höhere Löhne, denen dieser am 1. Mai Nachdruck verleihen will. Ganz praktisch will DIE LINKE in den kommenden Wochen insbesondere den Beschäftigten im Einzelhandel solidarisch zur Seite stehen. Diese kämpfen zurzeit für eine Erhöhung ihrer Löhne und müssen sich zudem der Angriffe ihrer Arbeitgeber auf die bestehenden Regelungen zu Urlaub, Arbeitszeit und Zuschläge erwehren.