Feiern und kämpfen - 1. Mai

Kerstin Wolter

Eigentlich ist der Erste Mai ja gar kein Feiertag. Seinen Ursprung hat er als »Kampftag der Arbeiterbewegung« mit Massenstreiks auf der ganzen Welt. Aber klar, feiern gehört auch dazu. Eigentlich veranstalten wir traditionell das bundesweit größte linke Mai-Fest auf dem Mariannenplatz. Jetzt fällt es zum zweiten Mal in Folge Corona zum Opfer. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, dass wir zusammenstehen: Die Folgen der Pandemie tragen vor allem die Beschäftigten und die, die auch vor der Pandemie schon wenig hatten. Millionen Menschen stecken noch heute in Kurzarbeit. Viele mussten Einkommenseinbußen hinnehmen, nicht wenige haben ihren Job ganz verloren. Frauen sind in dieser Krise gleich doppelt betroffen, weil sie auch noch den Großteil der zusätzlichen Erziehungs- und Pflegearbeiten stemmen. Gleichzeitig konnten große Konzerne wie Amazon, Tesla und Co. ihre Gewinne weiter in die Höhe treiben. Damit die Kosten der Krise gerecht verteilt werden, wollen wir als LINKE die Reichen mit einer einmaligen Vermögensabgabe zur Kasse bitten. Aber wir kämpfen auch für gute Arbeit und gute Löhne und legen uns dafür mit den Konzernen an. Es steckt also doch immer noch ziemlich viel Kampf in diesem Feiertag. Ihnen allen einen schönen 1. Mai!

Kerstin Wolter
klar.links Ausgabe #3 Mai/Juni 2021