Treberhilfe auf den Prüfstand

Presseerklärung von Knut Mildner-Spindler.

Der Bezirksstadtrat für Gesundheit, Soziales und Beschäftigung begrüßt die Ankündigung der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, die Abrechnungen öffentlicher Mittel durch die Treberhilfe genau zu überprüfen. Er begrüßt ebenso die Intervention des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, alle Irritationen um das Geschäftsgebaren der Treberhilfe Berlin aufzuklären. Dazu erklärt er:

„Ich erwarte von einem Anbieter sozialer Dienstleistungen Transparenz über den Einsatz öffentlicher Mittel, die von unserem Sozialamt ausschließlich für die Organisation sozialer Angebote für Leistungsberechtigte übernommen werden und deren Einsatz -wie auch im öffentlichen Haushalt unter dem Aspekt der gebotenen Sparsamkeit- nachzuweisen ist. Die Luxuswagen-Affäre ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Zu einem qualitätsgerechten Angebot sozialer Leistungen gehört auch, dass diese von Fachpersonal organisiert werden, das nicht gezwungen ist unter prekären Bedingungen zu arbeiten, während sich das Management einen außergewöhnlichen Lebensstil leistet. Ich kenne seit fast 20 Jahren viele Einrichtungen und vor allem engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Treberhilfe. Herrn Ehlerts öffentliche Äußerungen der letzten Wochen beschädigen nicht nur diese engagierte Arbeit, sie sind auch geeignet, in der derzeitigen öffentlichen Debatte um die Standards sozialer Versorgung in Deutschland die Arbeit der freien Wohlfahrt und deren Eintreten für eine gesichertes soziales System als eigennützig zu diskreditieren. Ich erwarte, dass die Treberhilfe den Einsatz öffentlicher Mittel transparent nachweist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend ihrer Qualifikation und ihrer Tätigkeit fair und angemessen entlohnt und ihnen die Möglichkeit zur Organisation ihrer Interessenvertretung einräumt sowie dass die mögliche Überschüsse ausschließlich in die Projekte zugunsten Hilfebedürftiger fließen. Bis zu der durch das Land Berlin und die Diakonie angekündigten Klärung des Geschäftsgebarens der Treberhilfe wird das Sozialamt Friedrichshain-Kreuzberg lediglich die vertraglich gebundene Zusammenarbeit mit der Treberhilfe fortführen.“

 

Knut Mildner-Spindler 24.02.2010